Warum sitzten die Stasimareike und der Gameloftulfi zu Hause auf dem Sofa?
31 Anzeigen beim Staatsanwalt, Ordnungsamt und bei den Baubehörden machen auch nicht glücklich und verschlechtern die Chancen auf eine Abfindung erheblich.

Der erste und einzige WG Rauswurf in der Geschichte vom WGcafe?
Wen bringen wir jetzt im Zimmer von Alexander unter?

IDEEN-CAMP Mehr Gefühl für die digitale Welt
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on Donnerstag, 18. August 2011
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Sechs Wochen lang dachten junge Menschen in einem Ideen-Camp über die Zukunft der Arbeit nach.
Berlin ist für Sagarika Sundaram Tempelhof. Ihr Zuhause bis Ende November: ein Spanplatten-Wohncontainer mit einer weißen Jalousie als Tür, einem Bett an der hinteren Containerwand, einem Schrank und mit einer rechteckigen Öffnung in der Decke, damit auch in der Nacht Luft hineinkommt. Ihre Umgebung: zwei Stockwerke in einer ehemaligen Malzfabrik; Hallen mit Laptops und Holz und Papier zum Basteln, ein Raucherzimmer, und das meiste mit grauem Teppich ausgelegt. Als sie sich beworben hat, dachte sie: »Toll, sechs Wochen Berlin.« Nur, von Berlin hat sie wenig gesehen.
Sechs Wochen lang haben 28 junge Menschen, ausgewählt aus über 600 Bewerbern, im Ideen-Camp Palomar5 gelebt, bei dem es vor allem um eines gehen sollte: Wie kann die Zukunft der Arbeit unter digitalen Bedingungen besser, freier, gerechter werden? Benannt wurde das Projekt nach einem Kugelsternhaufen, der die Milchstraße umkreist. Sein Pendant in Berlin: die stillgelegte Fabrik in Tempelhof gleich neben einem der größten Ikea-Märkte Deutschlands. Doch wo dessen Kunden sich in ihrer eigenen kleinen Welt einrichten, ging es für die Teilnehmer des Camps ums Ganze. Junge Designer, Wissenschaftler, Ingenieure, eine ehemalige Bankerin, eine Biologin, die selbstverständlich mit den neuen Medien arbeiten. Aber sie alle finden, dass diese Hilfsmittel noch viel besser werden könnten. In Berlin arbeiteten sie an Ideen, die den Büroalltag im Kleinen entzerren und im Großen mehr Menschen weltweit die Teilhabe an der digitalen Kommunikation erlauben könnten.
Sagarika ist 23, sie ist in Indien geboren, in Dubai aufgewachsen, sie hat in London, Zürich und den USA gelebt. Bald will sie zurück nach Indien und als Grafikdesignerin selbstständig arbeiten. Heute ist sie im Stress. Es ist der Freitag vor der Abschlusspräsentation. Sagarika sitzt mit Gijs aus den Niederlanden vor einem Laptop. Sie überlegen, wie sich ihre Idee für die Besucher visualisieren lässt. Wie ein DJ, der Musik von verschiedenen Platten zu einem neuen Stück vermischt, soll der Computer einmal Informationen zu einem Suchbegriff von allen möglichen Quellen heranziehen und neu zusammensetzen. Von individuellen Informationslandkarten träumen die Erfinder.
»Wir haben den Anspruch, mehr zu sein als nur Kunst und ein Ort, wo man sich austoben kann«, sagt Jonathan Imme, Mitgründer und Sprecher des Projekts, 25 Jahre alt, das iPhone stumm geschaltet und trotzdem ständig am Telefonieren. »Mehrwert« ist das Zauberwort, gerade weil es um ein Thema geht wie Arbeit, das viele Menschen betrifft und auch die Vordenker der digitalen Welt noch jahrelang beschäftigen wird. Darum sollen die Ideen der Teilnehmer zu Projekten und vielleicht einmal zu Produkten werden – oder zumindest sollten sie Denkanstöße geben. So interessieren sich auch viele Unternehmen für Palomar5, die Telekom als Geldgeber; BMW, SAP und andere als Gesprächspartner. Sie schauen regelmäßig während der sechs Wochen vorbei, um mit den Teilnehmern über deren Ideen zu diskutieren. Und der Musikwirtschaftler Jonathan Imme und seine fünf Mitorganisatoren grübeln darüber nach, wie es weitergehen soll, wie sie unabhängig werden und bleiben können.
Vor einem Jahr hatte er seine Idee auf einem einschlägigen Kongress geäußert: einen Raum eröffnen, in dem Ideen zu Ende gedacht werden können. Die Telekom biss an, ließ die Gruppe um Imme ein Konzept erarbeiten und blieb auch danach an Bord. Die Gelder verwalteten Imme und die Organisatoren selbstständig, inhaltlich waren sie frei. Die Teilnehmer bekamen die Reise, Kost und Logis. »Wir selbst zahlen uns ein verlängertes Praktikanten-Gehalt.« Sie haben einen gemeinnützigen Verein gegründet, um das Projekt zu stemmen: »Wir wollten kein gewinnorientiertes Gewerbe daraus machen«, sagt Imme. Trotzdem soll das Ganze auch nach den ersten sechs Berliner Wochen weitergehen, für das nächste Jahr ist die Gruppe gerade in Verhandlungen mit potenziellen Geldgebern. »Langfristig soll Palomar5 allerdings nicht mehr von Sponsoren abhängig sein.« Dass man ihre Idee nicht auch eine Nummer kleiner hätte fahren können, davon sind sie überzeugt. »Wenn man wirklich Impulse geben will, braucht man einen gewissen Hebel«, sagt Imme.
Sie selbst haben viel gelernt, haben erlebt, wie Gruppenbildung funktioniert, wie man Zusammenarbeit definiert und wie man Selbstorganisation und Motivation fördern kann. Vielleicht lässt sich davon etwas weitergeben. Und am Ende könnten aus einigen Ideen wirklich Produkte werden und ein Teil der Erlöse könnte zurückfließen an Palomar5. Noch ist das Zukunftsmusik.
Mehr Gefühl für die digitale Welt
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Jetzt stellen die Teilnehmer erst einmal ihre Ideen vor. Ein Konzept für eine Plattform ist dabei, mit dem Start-ups sich einmal besser vernetzen könnten, damit ihnen wichtiges Expertenwissen und professionelles Feedback, an das große Unternehmen ganz einfach kommen, nicht verloren gehen. Ein Teilnehmer will über Satelliten Internetverbindungen in die entferntesten Weltgegenden bringen. Der Prototyp eines digitalen Notizzettels ist entstanden, mit dem Texte und Zeichen erfasst und auf einen Bildschirm übertragen werden können. Dazwischen liegt nur eine Handbewegung, ein analoger Schritt. Und eine Arbeitsgruppe, bestehend aus zwei jungen Frauen, fragt, wie sich mehr Liebe an den Arbeitsplatz bringen lässt. Im Essensraum haben sie ein Plakat aufgehängt und ihre Mitbewohner in der Tüftler-WG gefragt, was das Unvergesslichste war, was ein Partner je für sie getan hat. »Mich mit ihr Schluss machen lassen« steht darauf oder: »Zu weinen, als ich nach Spanien gehen musste.« Sie haben Interviews in Unternehmen geführt und sind der Frage nachgegangen, was dem Arbeitnehmer fehlt, damit er auch im Job wieder zum Menschen werden kann. Eine interaktive Plattform zu dem Thema entsteht, sie können sich auch vorstellen, Unternehmen zu beraten.
MEHR ZUM THEMA
Was die Konzepte und Ideen verbindet, ist der Wunsch nach mehr Emotion. »Es fehlt manchmal Gefühl in der digitalen Welt«, sagt Sagarika. Ihr Teamkollege Gijs sagt: »Die Technologie sollte für uns da sein und nicht umgekehrt.« – »Wir müssen wieder analoge Schritte einziehen«, sagt der Organisator Jonathan Imme.
Als kleines Einzelprojekt hat Sagarika eine digitale Collage gebastelt. Die fünf Kontinente hat sie aufgemalt und daneben Kopien ihrer Visa gestellt, für die Schweiz und Singapur. Ein Chat mit ihrer Oma in Indien ist protokolliert und ein Dokument von ihrer Mutter. »Gebete für jeden Tag«. Gleich am Morgen soll Sagarika, wenn es nach ihrer Mutter geht, ihre Handfläche anschauen und die Göttinnen, die darin wohnen, anrufen. Global aufgewachsen ist sie, aber trotzdem sei sie noch sehr indisch. »Wir bewahren unsere Identität heute über das Internet.« Es ist die Suche nach einem Ort, an dem man sich zu Hause fühlen kann. Wie man die eigene Herkunft und die eigene Persönlichkeit in der vernetzten Welt bewahren kann, auch darum geht es bei diesem Camp der Zukunft. Frühmorgens gebetet aber hat Sagarika schon lange nicht mehr.
WG-KOCHABENDE Tischlein, wechsel dich
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WG-KOCHABENDETischlein, wechsel dich
In Dresden treffen sich WGs zum Blind Date. Eine Initiative für mehr Interdisziplinarität.
Dass Maschinenbauer Germanisten bekochen, kommt gewöhnlich selten vor. In Dresden soll sich das jetzt ändern. Da reißt das Studentenforum die Mauern zwischen den Fakultäten ein und veranstaltet interdisziplinäre Kochabende. Die drei Gänge – Vorspeise, Hauptgericht und Dessert – werden von Teams in verschiedenen WGs gekocht. Nach jedem Gang muss die Tischgesellschaft sportlich die Location wechseln, um weiteressen zu können.
Insgesamt 15 WGs haben am ersten Meet&Eat in Dresden teilgenommen. Sie alle kannten einander vorher nicht und meldeten sich in der guten Absicht an, die anderen Teams zu bekochen und Kommilitonen kennenzulernen, an denen man auf dem Campus vermutlich vorbeigegangen wäre.
Oder wann sonst hat man schon Gelegenheit, seine Klischees über andere Fächer und die Träger von Karohemden, Perlenohrringen oder Che-T-Shirts zu überprüfen?
Anatol hat sie genutzt. Er hatte Spargelcremesuppe in seiner eigenen Wohngemeinschaft als Vorspeise gekocht. Danach komplimentierte er die Gäste hinaus und folgte ihnen in die nächste Wohnung. Da wartete schon marokkanische Lamm-Tajine; in der übernächsten lockte Tiramisu.
Die interdisziplinäre Tafelrunde unterhielt sich über rotes Basilikum und den Süden Brasiliens, aber auch über die Fristen für die Abschlussarbeit. Bei der gemeinsamen Abschlussparty des Studentenforums spielte der DJ lange vor leeren Reihen – weil die Leute an den Tischen lieber weiter quatschten.
Wohnen, wo niemand wohnen will
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WOHNEN IN DEUTSCHLANDWohnen, wo niemand wohnen will
Warum wohlhabende Rentner freiwillig in ein Berliner Sozialbaughetto ziehen.
Gerade jetzt, im Alter, wollten sie einen neuen Anfang wagen. Als die Ärztin Bärbel Ristow und ihr Mann Hansjürgen, ein Professor für Molekularbiologie, pensioniert wurden, zogen sie in das Viertel mit dem wohl schlechtesten Ruf in Berlin. Sie lebten damals in einem schönen Haus mit Garten in Mahlow, am Rande Berlins, zuvor hatten sie ihre Söhne im bürgerlichen Charlottenburg großgezogen, doch dann wollten sie raus aus dem Gewohnten. Vor vier Jahren schlossen sie sich einer Gruppe von Menschen an, die sich Alleine Wohnen in Gemeinschaft (Alwig) nennt – und zogen in den Rollberg-Kiez nach Neukölln.
Die Ristows aber und vier andere Menschen – alle über 60 und mit bürgerlichem Hintergrund – zogen freiwillig in einen von Leerstand betroffenen Sozialbau in der Falkstraße. Inzwischen sind sie zu elft, jedes Paar und jeder Single der Gemeinschaft hat eine eigene Wohnung. Die 100 Quadratmeter der Ristows sind raffiniert und schön geschnitten: Das helle Wohnzimmer hat fünf Ecken, aus dem großen Fenster schaut man auf die weitläufigen Spiel- und Sportplätze zwischen den Wohnbauten.
Von Alten-WGs und Mehrgenerationenhäusern war ja in letzter Zeit viel zu hören. Doch nur die wenigsten dieser Gemeinschaften kämen auf die Idee, in ein Quartier wie dieses zu ziehen. Ausführlich haben die Boulevardzeitungen über die dortige Parallelgesellschaft der arabischen Großfamilien berichtet, von Ghetto und von Gangs, von Gewalt und Verbrechen war die Rede. Wer konnte, so hieß es, zog weg.
Die Wohnungsbaugesellschaft Stadt und Land war als Vermieter sehr interessiert an dieser Form von »Mittelschichtsinfiltration«, wie es Bärbel Ristow nennt, und ging deshalb auch auf Umbauwünsche der neuen Bewohner ein. Doch die Mitglieder von Alwig sind nicht wegen des günstigen Mietraums in Neukölln, sie wollen gut miteinander leben und sozial aktiv werden. Sie engagieren sich in Hausaufgabenhilfen, in Nachbarschaftsvereinen, in Parteien, in den Kirchen und der Bürgerstiftung Neukölln. Und so haben sie auch zahlreiche Kontakte zu denen gefunden, die schon länger in Neukölln leben, zu arabischen Vätern, polnischen Kindern und türkischen Frauen.
Mittelpunkt von Alwig ist eine Gemeinschaftswohnung im Erdgeschoss, mit langem Tisch, Küche und kleinem Garten im Hinterhof. Hier trifft man sich jeden Montagnachmittag zu einer Gesprächsrunde, erzählt sich von Projekten und Problemen und isst freitags gemeinsam zu Abend. Das Leben im Rollberg-Viertel macht den alten Menschen keine besondere Angst. Aber wenn man selbst einmal schlecht drauf sei, sagt Bärbel Ristow, dann verstärke die Not in Neukölln die Stimmung doch. Dann müsse man Kraft in der Gruppe tanken.
Klingt das nicht etwas zu sehr nach heiler Welt? Sind ihnen die Nachbarn letztlich nicht doch fremd geblieben? Nein, sagt Bärbel Ristow, mit ihren polnischen Nachbarn hätten sie sich angefreundet und würden sich gegenseitig einladen. Die türkischen und makedonischen Kinder und Eltern im Haus kennen sie alle, die Alwigs helfen bei Hausaufgaben, dafür hilft ihnen der afrikanische Nachbar, wenn sie im Winter mit ihrem Auto wieder einmal auf einer dieser Berliner Eisbarrieren hängen geblieben sind – oder türkische Schulkinder kochen für sie im Nachbarschaftsverein Wurst mit Erbsen und Kartoffelpüree.
Und so sind nicht nur die Mitglieder von Alwig begeistert von ihrer neuen Form des Zusammenwohnens in getrennten Wohnungen. Auch ihre erwachsenen Kinder, sagt Bärbel Ristow, seien glücklich, die Eltern gut aufgehoben zu wissen – in einer etwas anderen WG im berüchtigten Rollberg-Viertel.
Container in Großraumbüros Studenten leben in der Box
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on Mittwoch, 17. August 2011
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Container in GroßraumbürosStudenten leben in der Box
Von Sebastian Siegloch27.01.2006 0 (0) Legende- Druckversion
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Sechs Boxen stehen in einem ehemaligen Großraumbüro, jede hat eine Grundfläche von acht Quadratmetern. In jeder Kiste stehen ein Bett, ein Schreibtisch, Schrank, Regal und eine Garderobe. Es gibt einen Fernsehanschluss, W-LAN und Telefonleitung.
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HB KÖLN. Die Boxen sind Studentenzimmer, das Großraumbüro eine Sechser-WG. „Students-Loft“ heißt das neue Wohnkonzept, das in der vorigen Woche auf der Kölner Möbelmesse vorgestellt wurde: Leer stehende Gewerbeimmobilien mit großen Räumen können mit den Boxen schnell und kostengünstig in Studentenwohnheime umgewandelt werden.
Die Idee stammt aus einer Diplomarbeit der beiden Stuttgarter Architekten Michael Sauter und Sven Becker. Ihr Plan: Die Boxen stehen mit einem Meter Abstand voneinander in einem großen Raum. Jeweils sechs Boxen bilden eine Wohngemeinschaft. In jeder WG gibt es ein bis zwei Duschen – ebenfalls als Box. Dazu kommen eine Küche und Toiletten. Für diese Räume sollen, falls möglich, bestehende Einrichtungen der Immobilie genutzt werden.
Sauter und Becker hoffen, mit ihrem Konzept zwei städtebauliche Probleme gleichzeitig zu lösen. „Auf der einen Seite lindern wir die Wohnungsnot von Studenten in Universitätsstädten, auf der anderen Seite tun wir etwas gegen den Leerstand“, sagt Michael Sauter. Die ersten Lofts sollen in Stuttgart entstehen – wenn es nach den beiden Architekten geht, schon bis zum Sommer. Das Projekt sei aber auch für andere Städte mit chronischer Wohnungsnot interessant.
Christoph Mäckler, Professor für Architektur und Städtebau an der Universität Dortmund, hält Students-Loft grundsätzlich für eine gute Idee. „Tatsächlich stehen inzwischen viele Gewerbeimmobilien leer – besonders Bürogebäude aus den 60er- und 70er-Jahren“, sagt Mäckler. Allerdings gebe es deutlich mehr leere Immobilien mit kleinen Büros, die man einfacher und billiger zu Studentenwohnungen umfunktionieren könnte.
Umbau und Renovierung der Büroräume sind durch das Box-System vergleichsweise günstig. Baurechtlich werden die Boxen als Wohnmöbel angesehen, daher seien die Brandschutzanforderungen gering, sagt Sauter. Für eine Box inklusive Möbel rechnen die Erfinder derzeit mit Kosten zwischen 7 500 und 10 000 Euro.
Die Bewohner einer Box müssen mit normalen Mietpreisen rechnen. Die Miete werde sich an den Zimmerpreisen von Studentenwohnheimen der gehobenen Preisklasse orientieren, so das Students-Loft-Team. Für Stuttgart sei ein Mietpreis von etwa 350 Euro pro Monat realistisch.
Im Vergleich zu anderen Wohnbox-Konzepten ist das relativ teuer. Im August 2005 stellten Studenten der Technischen Universität München ihr Projekt „micro-compact-home“ vor. Anders als das Students-Loft wird es im Freien aufgestellt und enthält neben Bett, Tisch und Schränken auch noch Kochstelle, Dusche und Toilette – und das auf knapp sieben Quadratmetern. Die Miete für die Münchner Box beträgt nur 150 Euro pro Monat. Zum Preisunterschied sagt Students-Loft-Architekt Sauter: „Durch das WG-Konzept und dadurch, dass die Boxen aufgeklappt werden können, bieten wir unseren Bewohnern mehr Platz, entsprechend mehr Miete können Betreiber nehmen.“ Auch über andere Nutzungsmodelle denkt das Team schon nach – zum Beispiel als Jugendhotel in europäischen Großstädten.
Die Idee stammt aus einer Diplomarbeit der beiden Stuttgarter Architekten Michael Sauter und Sven Becker. Ihr Plan: Die Boxen stehen mit einem Meter Abstand voneinander in einem großen Raum. Jeweils sechs Boxen bilden eine Wohngemeinschaft. In jeder WG gibt es ein bis zwei Duschen – ebenfalls als Box. Dazu kommen eine Küche und Toiletten. Für diese Räume sollen, falls möglich, bestehende Einrichtungen der Immobilie genutzt werden.
Sauter und Becker hoffen, mit ihrem Konzept zwei städtebauliche Probleme gleichzeitig zu lösen. „Auf der einen Seite lindern wir die Wohnungsnot von Studenten in Universitätsstädten, auf der anderen Seite tun wir etwas gegen den Leerstand“, sagt Michael Sauter. Die ersten Lofts sollen in Stuttgart entstehen – wenn es nach den beiden Architekten geht, schon bis zum Sommer. Das Projekt sei aber auch für andere Städte mit chronischer Wohnungsnot interessant.
Christoph Mäckler, Professor für Architektur und Städtebau an der Universität Dortmund, hält Students-Loft grundsätzlich für eine gute Idee. „Tatsächlich stehen inzwischen viele Gewerbeimmobilien leer – besonders Bürogebäude aus den 60er- und 70er-Jahren“, sagt Mäckler. Allerdings gebe es deutlich mehr leere Immobilien mit kleinen Büros, die man einfacher und billiger zu Studentenwohnungen umfunktionieren könnte.
Umbau und Renovierung der Büroräume sind durch das Box-System vergleichsweise günstig. Baurechtlich werden die Boxen als Wohnmöbel angesehen, daher seien die Brandschutzanforderungen gering, sagt Sauter. Für eine Box inklusive Möbel rechnen die Erfinder derzeit mit Kosten zwischen 7 500 und 10 000 Euro.
Die Bewohner einer Box müssen mit normalen Mietpreisen rechnen. Die Miete werde sich an den Zimmerpreisen von Studentenwohnheimen der gehobenen Preisklasse orientieren, so das Students-Loft-Team. Für Stuttgart sei ein Mietpreis von etwa 350 Euro pro Monat realistisch.
Im Vergleich zu anderen Wohnbox-Konzepten ist das relativ teuer. Im August 2005 stellten Studenten der Technischen Universität München ihr Projekt „micro-compact-home“ vor. Anders als das Students-Loft wird es im Freien aufgestellt und enthält neben Bett, Tisch und Schränken auch noch Kochstelle, Dusche und Toilette – und das auf knapp sieben Quadratmetern. Die Miete für die Münchner Box beträgt nur 150 Euro pro Monat. Zum Preisunterschied sagt Students-Loft-Architekt Sauter: „Durch das WG-Konzept und dadurch, dass die Boxen aufgeklappt werden können, bieten wir unseren Bewohnern mehr Platz, entsprechend mehr Miete können Betreiber nehmen.“ Auch über andere Nutzungsmodelle denkt das Team schon nach – zum Beispiel als Jugendhotel in europäischen Großstädten.
Alten-WG`s
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Spezial AltersvorsorgeWie wollen Sie später wohnen?
martin.gerth@wiwo.de, anke henrich01.11.2006 0 (0) Legende- Druckversion
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Wie wollen Sie später wohnen? Einfach wie bisher, in einer neuen, altengerechten Wohnung, in einer Seniorenresidenz oder in einer Wohngemeinschaft?

Darlehen gegen Barrieren. In diesem Jahr spendierte das Land Nordrhein-Westfalen 30 Millionen Euro für ein Förderprogramm zum altersgerechten Umbau von Wohnungen. Bis zu 15.000 Euro zinsgünstigen Kredit erhalten Hausbesitzer, die Stufen beseitigen, Bäder ebenerdig gestalten oder Türen rollstuhlfreundlich verbreitern. Anders als bisher üblich ist die Hilfe vom Land nicht an den sozialen Wohnungsbau gebunden, sondern steht allen Eigentümern offen. Die Politik stellt sich auf die neuen Zeiten ein.
Der Ikea-Slogan „Wohnst du noch, oder lebst du schon“, bringt das Empfinden der Leute auf den Punkt: Wer es im Berufsleben zu einem Stück Wohlstand gebracht, für den ist die eigene Wohnung, das eigene Haus nicht nur Altersvorsorge, sondern vor alllem Lebensqualität. Immerhin leben etwa 41 Prozent aller deutschen Rentner in den eigenen vier Wänden.
Allerdings ist der gefühlte Komfort auch eine Frage des Alters: Mit Mitte 30 gekauft und eingerichtet, ist dem Eigentümer 30, 40 Jahre später die Immobilie nicht mehr unbedingt auf die Bedürfnisse geschneidert. Extremfall: Die beiden Kinder sind aus dem Haus, der Ehemann verstorben – zurück bleibt eine Frau in 190 Quadratmetern Eigenheim.
Lebensgewohnheiten, persönliche Ansprüche und körperliche Fitness verändern sich. Entweder muss sich die eigene Immobilie anpassen oder ein neuer, altersgerechter Wohnraum muss her. Wer sich zu spät um das Thema kümmert, weil er womöglich schon pflegebedürftig ist, der hat keine Wahl mehr. Oft entscheiden dann die Angehörigen. Besser, man packt die Aufgabe schon vor dem Ruhestand an.
Der Umbau der eigenen Immobilie hat den Charme, dass die vertraute Umgebung, geprägt vom individuellen Stil, erhalten bleibt. Auch für die 61-jährige Karin Wagner* war das ein unschlagbares Argument, das eigene Reihenhaus im Hamburger Speckgürtel fit fürs Alter zu machen: „Schon 2001 haben ich und mein Mann mit der Planung begonnen. Schlafzimmer und Bad sollten von der ersten Etage ins Erdgeschoss.“ Anfang 2004 war dann der erste Termin beim Architekten. Ein halbes Jahr dauerte es, bis der Umbau zumindest auf dem Papier feststand.
Das bisherige Wohnzimmer verlegte der Architekt in einen 35 Quadratmeter großen Anbau zu Lasten des Gartens. Ess- und Wohnbereich teilte er in ein barrierefreies Bad und Schlafzimmer auf. Eine größere Terrasse, ein Teich und zusätzliche Kiesflächen ließen den Garten auf ein pflegeleichtes Ausmaß schrumpfen. Im Sommer 2004 fingen die Handwerker an, Wände einzureißen, Türen zu versetzen und Stufen zu beseitigen. Neun Monate später, im Frühjahr vergangenen Jahres, war der letzte Handschlag getan.
Der Ikea-Slogan „Wohnst du noch, oder lebst du schon“, bringt das Empfinden der Leute auf den Punkt: Wer es im Berufsleben zu einem Stück Wohlstand gebracht, für den ist die eigene Wohnung, das eigene Haus nicht nur Altersvorsorge, sondern vor alllem Lebensqualität. Immerhin leben etwa 41 Prozent aller deutschen Rentner in den eigenen vier Wänden.
Allerdings ist der gefühlte Komfort auch eine Frage des Alters: Mit Mitte 30 gekauft und eingerichtet, ist dem Eigentümer 30, 40 Jahre später die Immobilie nicht mehr unbedingt auf die Bedürfnisse geschneidert. Extremfall: Die beiden Kinder sind aus dem Haus, der Ehemann verstorben – zurück bleibt eine Frau in 190 Quadratmetern Eigenheim.
Lebensgewohnheiten, persönliche Ansprüche und körperliche Fitness verändern sich. Entweder muss sich die eigene Immobilie anpassen oder ein neuer, altersgerechter Wohnraum muss her. Wer sich zu spät um das Thema kümmert, weil er womöglich schon pflegebedürftig ist, der hat keine Wahl mehr. Oft entscheiden dann die Angehörigen. Besser, man packt die Aufgabe schon vor dem Ruhestand an.
Der Umbau der eigenen Immobilie hat den Charme, dass die vertraute Umgebung, geprägt vom individuellen Stil, erhalten bleibt. Auch für die 61-jährige Karin Wagner* war das ein unschlagbares Argument, das eigene Reihenhaus im Hamburger Speckgürtel fit fürs Alter zu machen: „Schon 2001 haben ich und mein Mann mit der Planung begonnen. Schlafzimmer und Bad sollten von der ersten Etage ins Erdgeschoss.“ Anfang 2004 war dann der erste Termin beim Architekten. Ein halbes Jahr dauerte es, bis der Umbau zumindest auf dem Papier feststand.
Das bisherige Wohnzimmer verlegte der Architekt in einen 35 Quadratmeter großen Anbau zu Lasten des Gartens. Ess- und Wohnbereich teilte er in ein barrierefreies Bad und Schlafzimmer auf. Eine größere Terrasse, ein Teich und zusätzliche Kiesflächen ließen den Garten auf ein pflegeleichtes Ausmaß schrumpfen. Im Sommer 2004 fingen die Handwerker an, Wände einzureißen, Türen zu versetzen und Stufen zu beseitigen. Neun Monate später, im Frühjahr vergangenen Jahres, war der letzte Handschlag getan.
Die ganze Aktion kostete immerhin 130.000 Euro. „Eigentlich hatten wir mit weniger gerechnet, aber nach jahrelanger Vorbereitung wollten wir das Projekt nicht abbrechen“, sagt Wagner. Aus eigener Tasche konnte das Ehepaar lediglich 50.000 Euro aufbringen, die restlichen 80.000 Euro besorgten sie sich bei der Hausbank. Bis 2027 muss das Ehepaar Wagner 500 Euro monatlich abzahlen. Karin Wagner wäre dann 82 Jahre alt.
„Nicht in jedem Fall spielt die Bank bei einer so langen Laufzeit mit“, warnt Holger Stolarz, Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungsanpassung. Viele Kreditgeber scheuen ältere Kunden aus Furcht, sie könnten vor Ablauf des Darlehensvertrags sterben. Kreditinstitute meiden langwierige Streitigkeiten mit den Erben. Stolarz rät daher, möglichst früh einen altersgerechten Umbau in Angriff zu nehmen: „Oft lässt sich so eine Aktion mit einer ohnehin nötigen Sanierung des eigenen Hauses verbinden.“
Vor dem Gang zur Bank empfiehlt Stolarz zu prüfen, ob der Altbauherr in einen der vielen öffentlichen Fördertöpfe greifen kann, so wie den in NRW. Am besten über die Umbauhilfen der Länder und Kommunen seien die deutschlandweit verteilten zwölf Wohnungsberatungsstellen informiert. Informationen haben auch die Seniorenreferate der städtischen Sozialämter.
Neben den kommunalen und regionalen Fördertöpfen werden Hausbesitzer auch bei der bundesweit aktiven Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) fündig. Zwar bietet die KfW kein spezielles Angebot für den altersgerechten Umbau an, aber Hausbesitzer können im Rahmen des Programms „Wohnraum modernisieren“ zinsgünstige Darlehen bis zu 100.000 Euro aufnehmen.
So wünschenswert es für viele wäre, im eigenen Heim alt zu werden, oft lässt es sich nicht umsetzen, weil die Betroffenen nur Mieter und nicht Eigentümer sind. Oder es fehlt am Geld für den Umbau oder die Bank spielt bei der Finanzierung nicht mit, das eigene Haus ist zu weit weg von der öffentlichen Infrastruktur oder schlichtweg zu groß ist. Oft lässt es die körperliche Fitness nicht mehr zu oder es ist einfach bequemer, in einer Einrichtung zu wohnen, die alle notwendigen Dienstleistungen anbietet.
Viele Ruheständler packen daher noch einmal die Umzugskartons. Den Unternehmungslustigen stehen inzwischen viele Türen offen: Sie können eine Miet- oder Eigentumswohnung in einer Wohnanlage beziehen und sich Dienstleistungen vom hochwertigen Mittagessen bis zum Hausnotruf zukaufen – das Modell „Betreutes Wohnen“ mit großem Freiheitsgrad. Oder sie siedeln allein oder als Paar in eine Seniorenanlage. Klingt nach Kaffeekränzchen und Bohnerwachs, kann aber ein sehr effektives Komplettangebot für Geist und Gesundheit sein – allerdings nicht billig.
Die Alternative für engagierte Naturen: eine Wohngemeinschaft mit Gleichgesinnten, ein immer beliebteres Modell.
„Nicht in jedem Fall spielt die Bank bei einer so langen Laufzeit mit“, warnt Holger Stolarz, Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungsanpassung. Viele Kreditgeber scheuen ältere Kunden aus Furcht, sie könnten vor Ablauf des Darlehensvertrags sterben. Kreditinstitute meiden langwierige Streitigkeiten mit den Erben. Stolarz rät daher, möglichst früh einen altersgerechten Umbau in Angriff zu nehmen: „Oft lässt sich so eine Aktion mit einer ohnehin nötigen Sanierung des eigenen Hauses verbinden.“
Vor dem Gang zur Bank empfiehlt Stolarz zu prüfen, ob der Altbauherr in einen der vielen öffentlichen Fördertöpfe greifen kann, so wie den in NRW. Am besten über die Umbauhilfen der Länder und Kommunen seien die deutschlandweit verteilten zwölf Wohnungsberatungsstellen informiert. Informationen haben auch die Seniorenreferate der städtischen Sozialämter.
Neben den kommunalen und regionalen Fördertöpfen werden Hausbesitzer auch bei der bundesweit aktiven Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) fündig. Zwar bietet die KfW kein spezielles Angebot für den altersgerechten Umbau an, aber Hausbesitzer können im Rahmen des Programms „Wohnraum modernisieren“ zinsgünstige Darlehen bis zu 100.000 Euro aufnehmen.
So wünschenswert es für viele wäre, im eigenen Heim alt zu werden, oft lässt es sich nicht umsetzen, weil die Betroffenen nur Mieter und nicht Eigentümer sind. Oder es fehlt am Geld für den Umbau oder die Bank spielt bei der Finanzierung nicht mit, das eigene Haus ist zu weit weg von der öffentlichen Infrastruktur oder schlichtweg zu groß ist. Oft lässt es die körperliche Fitness nicht mehr zu oder es ist einfach bequemer, in einer Einrichtung zu wohnen, die alle notwendigen Dienstleistungen anbietet.
Viele Ruheständler packen daher noch einmal die Umzugskartons. Den Unternehmungslustigen stehen inzwischen viele Türen offen: Sie können eine Miet- oder Eigentumswohnung in einer Wohnanlage beziehen und sich Dienstleistungen vom hochwertigen Mittagessen bis zum Hausnotruf zukaufen – das Modell „Betreutes Wohnen“ mit großem Freiheitsgrad. Oder sie siedeln allein oder als Paar in eine Seniorenanlage. Klingt nach Kaffeekränzchen und Bohnerwachs, kann aber ein sehr effektives Komplettangebot für Geist und Gesundheit sein – allerdings nicht billig.
Die Alternative für engagierte Naturen: eine Wohngemeinschaft mit Gleichgesinnten, ein immer beliebteres Modell.
Diese Punkte müssen Sie vor Vertragsabschluss – egal, für welche Lebensform – klären: Wie groß ist Ihr Unabhängigkeitsdrang, Ihr Bedürfnis nach Gemeinschaft und Ihre Kompromissfähigkeit? Wie steht es um Ihre Gesundheit? Wie viel Geld aus Ihrem Rententopf wollen Sie für Wohnen und Versorgung aufbringen, wenn Sie noch Rücklagen für einen Pflegefall behalten wollen?
Wohngemeinschaft: Es geht auch ohne Putzplan und Pantoffelpflicht. „Uns eint der Wunsch, unabhängig von einem fremdorganisierten Alltag in einer Gemeinschaft zu leben, die jedem Platz für seine eigenen vier Wände bietet und in der sich alle gegenseitig unterstützen, wenn Not am Mann ist“, beschreibt Irmgard Schmitz ihre diskussionsfreudige Wohngemeinschaft im Marburger Stadtkern. In den Neunzigerjahren initiiert von der Johanniter Unfallhilfe, hat sich ein harter Kern Interessierter gefunden, der ernst gemacht hat. Seit vier Jahren lebt Schmitz mit 17 Erwachsenen unter einem Dach – generationenübergreifend, die Altersspanne reicht von 30 bis 79. „Die lange Planungsphase hat uns zusammengeschweißt: Wie wollen wir leben, wer baut uns das und wie finanzieren wir es? Danach weiß man, ob man miteinander umgehen kann“, erzählt Schmitz. „Abends bringen die Nachbarn auch mal das Babyphon vom Jüngsten rüber.“ Ein Bündnis für gegenseitige Hilfe – wenn man denn so viel Nähe mag.
Offenbar mögen es immer mehr, die Nachfrage nach diesen Modellen steigt ständig. Daher gibt es inzwischen ein deutschlandweit organisiertes „Forum für gemeinschaftliches Wohnen im Alter“. Über das Forum lassen sich bundesweit bereits bestehende WGs, Interessenten für Neugründungen, Architekten für Bauprojekte und auch öffentliche Förderprogramme finden.
Betreutes Wohnen: Wer vor langen Diskussionen um den Neuanstrich des Gemeinschaftsraums Reißaus nimmt, der ist im betreuten Wohnen als Alternative zum Single-Dasein gut aufgehoben.
Zielgruppe sind 60- bis 70-Jährige, die sich ihr Leben mithilfe eingekaufter Dienstleistungen vereinfachen wollen. Der Ruheständler mietet oder kauft sich dabei zunächst in eine entsprechende Wohnanlage nach Gusto ein. Zum Grundservice gehört eine regelmäßig erreichbare Betreuungsperson und ein Hausmeister, was allein bis zu 100 Euro im Monat kostet. Hinzu kommen die Wahlleistungen aus einem Katalog möglicher Services.
Wohngemeinschaft: Es geht auch ohne Putzplan und Pantoffelpflicht. „Uns eint der Wunsch, unabhängig von einem fremdorganisierten Alltag in einer Gemeinschaft zu leben, die jedem Platz für seine eigenen vier Wände bietet und in der sich alle gegenseitig unterstützen, wenn Not am Mann ist“, beschreibt Irmgard Schmitz ihre diskussionsfreudige Wohngemeinschaft im Marburger Stadtkern. In den Neunzigerjahren initiiert von der Johanniter Unfallhilfe, hat sich ein harter Kern Interessierter gefunden, der ernst gemacht hat. Seit vier Jahren lebt Schmitz mit 17 Erwachsenen unter einem Dach – generationenübergreifend, die Altersspanne reicht von 30 bis 79. „Die lange Planungsphase hat uns zusammengeschweißt: Wie wollen wir leben, wer baut uns das und wie finanzieren wir es? Danach weiß man, ob man miteinander umgehen kann“, erzählt Schmitz. „Abends bringen die Nachbarn auch mal das Babyphon vom Jüngsten rüber.“ Ein Bündnis für gegenseitige Hilfe – wenn man denn so viel Nähe mag.
Offenbar mögen es immer mehr, die Nachfrage nach diesen Modellen steigt ständig. Daher gibt es inzwischen ein deutschlandweit organisiertes „Forum für gemeinschaftliches Wohnen im Alter“. Über das Forum lassen sich bundesweit bereits bestehende WGs, Interessenten für Neugründungen, Architekten für Bauprojekte und auch öffentliche Förderprogramme finden.
Betreutes Wohnen: Wer vor langen Diskussionen um den Neuanstrich des Gemeinschaftsraums Reißaus nimmt, der ist im betreuten Wohnen als Alternative zum Single-Dasein gut aufgehoben.
Zielgruppe sind 60- bis 70-Jährige, die sich ihr Leben mithilfe eingekaufter Dienstleistungen vereinfachen wollen. Der Ruheständler mietet oder kauft sich dabei zunächst in eine entsprechende Wohnanlage nach Gusto ein. Zum Grundservice gehört eine regelmäßig erreichbare Betreuungsperson und ein Hausmeister, was allein bis zu 100 Euro im Monat kostet. Hinzu kommen die Wahlleistungen aus einem Katalog möglicher Services.
Ein entscheidendes Kriterium bei der Auswahl der besten Anlage ist weniger die hübsche Parkanlage, sondern die nachgewiesene Barrierefreiheit. Wohnungsreinigung, Verpflegung oder Krankenpflege sind gängige Zusatzleistungen. Für die zahlt man dann jeden Monat eine feste Pauschale. Das kann allerdings rasch teuer werden. Seniorenresidenz: Sie sind das Rundum-Wohlfühl-Paket für Gutbetuchte, oder, wie es Guido Steinke vom Interessenverband der Bewohner von Alteneinrichtungen nennt: „Teure Hotels.“ Dafür erfüllen die Besten unter ihnen nahezu jeden Wunsch, fordern aber im Gegenzug allein für die Miete Quadratmeterpreise von 15 bis 20 Euro. Da addiert sich das Paket auch ohne medizinische Leistungen schnell auf 3000 bis 4000 Euro im Monat. Nicht nur für die Fünf-Sterne-Klasse, auch für die normalen Residenzen gilt: Misstrauen Sie den Hochglanzbroschüren mit großen Dachterrassen und gepflegtem englischem Rasen. Das ist zwar nett, aber nicht der Casus knacksus. Woran erkennt man einen soliden Anbieter? Guido Steinke: „Entscheidend ist die Informationspolitik: Was steht in den Heimverträgen, wie ist die Mitwirkung geregelt, wie transparent sind die Preise?“ Gefährlich seien beispielsweise Pauschalpreise: „Wenn Sie nicht wissen, wie viel Geld der Betreiber für die Verpflegung berechnet, können Sie die dafür angemessene Qualität nicht einklagen.“ Grundsätzlich gilt: Am besten das Angebot zum mehrwöchigen Probewohnen annehmen. Wartelisten sind in der Regel kein Problem mehr: „Länger als ein Jahr lassen einen auch die besten Anbieter kaum mehr warten. In vielen Regionen Deutschlands herrscht stattdessen Unterbelegung, daher lässt sich sehr rasch ein guter Platz finden“, so der Experte. Um für Vergleichbarkeit von Preis und Leistung oder die Sicherheit bei den Kündigungsfristen zu sorgen, regelt der Gesetzgeber im sogenannten Heimgesetz bundesweit verbindlich, was die Seniorensitze festschreiben dürfen. Eine gute Einrichtung stellt Neulingen zudem in den ersten Monaten einen ständig erreichbaren Ansprechpartner zur Verfügung – schon allein, um Vertragsstornierungen zu vermeiden. * Name von der Redaktion geändert